Als Mario Pillath in den sAbendstunden des 26. November auf dem Nachhauseweg war, bemerkt er auf dem Parkplatz am ehemaligen Teppichmarkt eine Menschentraube um ein brennendes Auto.

Weisswasser. Der 29-Jährige eilte zum Unglücks-ort, erfuhr dort von Anwesenden, dass der Autobesitzer kurz zuvor bei einer Feier seinen Selbstmord angekündigt hatte.
Da zu diesem Zeitpunkt Polizei und Feuerwehr noch nicht vor Ort waren, holte Mario geistesgegenwärtig in der angrenzenden Gaststätte einen Feuerlöscher und begann mit der Brandbekämpfung. „Ich hatte nur zwei Gedanken: Hoffentlich sitzt niemand im Auto und der Brand darf nicht übergreifen!“, erinnert er sich. Glücklicherweise befand sich kein Mensch im brennenden Auto. Durch sein beherztes Eingreifen verhinderte er zudem ein Übergreifen der Flammen auf benachbarte Firmengebäude. Während Mario Pillath sich in Gefahr begab, standen dutzende Menschen tatenlos um ihn.
Bis auf einen Angetrunken. Der bepöbelte ihn ständig, verpasste ihm letztlich sogar einen so starken Schlag ins Gesicht, dass der selbstlose Retter mit Kieferbruch ins Krankenhaus eingeliefert und wochenlang behandelt werden musste. Dies geschah in dem Moment, als Polizei und Rettungsfahrzeuge ankamen, die brutale Aktion miterlebten.
„Leider kommt es noch immer viel zu selten vor, dass Menschen einfach Zivilcourage zeigen, sich für Mitbürger einsetzen. Umsomehr verabscheue ich, was damals passierte und es war mir wichtig, dies bekannt zu machen“, so OB Hartwig Rauh, der Mario Pillath vor wenigen Tagen persönlich für seinen Einsatz dankte. „Selbst solcher Undank darf nicht dazu führen, dass sich Leute abwenden. Vielmehr soll es ein Beispiel sein und aufrütteln. Nichts zu tun ist das Schlimmste - egal ob Kinder bedrängt, alte Menschen angepöbelt oder Frauen belästigt werden“, so der OB.         (sab)